Round Table zum Umgang mit kolonialen Quellen

Am 28. August hatet das Bundesarchiv in Berlin-Lichterfelde zu einem Round Table zum Umgang mit kolonialen Quellen eingeladen. Daran nahmen Expertinnen und Experten aus verschiedenen Gedächtnisinstitutionen, aber auch aus dem Bereich der Provenienzforschung, der Medien sowie der Zivilgesellschaft teil. Dabei stellte das Bundesarchiv sein kürzlich abgeschlossenes Pilotprojekt zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Handschriftenerkennung bei Akten des Reichskolonialamtes vor (https://www.bundesarchiv.de/nachricht/handschriften-in-kolonialakten-fuer-nutzende-lesbar-gemacht/).

Anschließend diskutierten die Teilnehmenden über den weiteren Umgang mit der nun niedrigschwellig zugänglichen kolonialen Überlieferung. Dabei waren die zentralen Fragen: Wie lässt sich noch mehr Resonanz für die Quellen erzeugen? Wie kann die Kontextualisierung verbessert werden? Wie lässt sich die Vernetzung der verschiedenen Akteure stärken?
Angesichts einer vielfach rassistischen und einseitig die Perspektive der Kolonisten wiedergebenden Sprache wurde einhellig die Notwendigkeit einer umsichtigen Einordnung der Quellen vor allem für wenig erfahrene Nutzende betont. Daneben erörterten die Teilnehmenden Möglichkeiten für den Abbau von Sprachbarrieren sowie weitere “Übersetzungsschritte”, um das verfügbare Quellenwissen für Nutzende aus dem globalen Süden noch besser zugänglich zu machen. Nicht zuletzt die Nachkommen von Betroffenen sollen die Möglichkeiten einer immer breiteren Wissensbasis ohne Hürden nutzen können.

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