Ende Juli 2022 übergab Vattenfall 200 lfd. Meter Unterlagen, Photos und Pläne zur Geschichte der Bewag an das Deutsche Technikmuseum Berlin. Bereits vor einem Jahr begann die Erschließung des Bestands, der voraussichtlich ab September benutzbar sein wird.
Alle Beiträge von Yves A. Pillep
Digitalisierung – Wunschtraum oder Realität
Unter diesem Titel fand am 17. November 2021 nach einjähriger Pause der vom VdA-Landesverband Berlin veranstaltete Berliner Landesarchivtag statt – erstmals als Videokonferenz, an der ca. 130 Interessierte teilnahmen.
In Gefahr: das Kurt-Schwaen-Archiv
Kurt Schwaen (1909-2007) gehört zu den bekanntesten deutschen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Als Korrepetitor begleitete er u.a. Mary Wigman und Ernst Busch. Aus der Zusammenarbeit mit Bert Brecht entstand das Lehrstück “Die Horatier und die Kuriatier”. Eine intensive künstlerische Beziehung zu Günter Kunert führte zur Vertonung vieler seiner Gedichte. Darüber hinaus bestanden Beziehungen zu Hanns Eisler, Paul Dessau, Emil Stumpp, Werner Klemke und vielen anderen. Der Schwerpunkt seines Schaffens liegt dabei auf Musik für Kinder. Die Kantate “König Midas” ist wohl sein bedeutendstes Werk. Weniger bekannt ist dagegen seine Arbeit für die DEFA.
Sein umfangreicher Nachlass befindet sich im Kurt-Schwaen-Archiv in Berlin-Mahlsdorf, das von Ina Iske-Schwaen wissenschaftlich aufbereitet und betreut wird. Nun macht sich die Witwe des Komponisten Sorgen um die Zukunft des Archivs, wie die Stadtteilzeitung “Die Hellersdorfer” berichtet. Ob das Biesdorfer Schloss der geeignete Ort für die dauerhafte Sicherung der Überlieferung ist?
Wo ist meine Akte?
Unter diesem Titel findet am 15. Januar 2020, um 18.30 Uhr in der Stasi-Zentrale, Ruschestr.103, eine Podiumsdiskussion mit den Zeitzeugen Gabriele Stötzer, Stephan Konopatzky und dem Historiker Dr. Roger Engelmann statt, die die Kontroversen über den Umgang mit den Stasi-Unterlagen behandelt, als vor 30 Jahren das Gelände an der Normannenstraße besetzt wurde. Der Eintritt ist frei.
Das Rahmenprogramm beginnt bereits um 11.00 Uhr mit einem Tag der offenen Tür im Stasimuseum, Führungen über das Gelände, Filmvorführungen u.v.a.
Veranstaltungshinweis des BStU:
https://www.bstu.de/ueber-uns/termin/wo-ist-meine-akte-berlin-15-01-2020/
Benutzung im GStA künftig gebührenfrei
Zum 1. Januar 2020 kommt die bisherige Gebührenordnung des Geheimen Staatsarchivs PK in Wegfall. Damit ist neben der seit langem gebührenfreien Direktbenutzung nun auch die Bearbeitung schriftlicher Anfragen gebührenfrei, ebenso wie die Anfertigung von Photographien durch die Benutzer (dies bereits seit Anfang diesen Jahres). Lediglich für die Anfertigung von Reproduktionen über die Bildstelle entstehen Entgelte.
Meldung des GStA:
https://www.gsta.spk-berlin.de/aktuelles_detail.php?detail=218&PAGE_ID=1554
Immer zu spät? fragte der 3. Berliner Landesarchivtag …
… und mehr als 260 Teilnehmer suchten Antworten auf die Frage, wie man Revolutionen im Archiv überliefert. Der Vorstand des VdA-Landesverbands Berlin hatte dazu am 20. November 2019 in einen besonderen historischen Ort eingeladen: die ehemalige Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg.
Der große Saal in Haus 2 bot ausreichend Platz für das Konferenzpublikum, eine Archivmesse und das Catering.
Neben den Archivvertretern Torsten Musial und Ralf Jacob sprach mit Sabine Bangert (Vorsitzende des Kulturausschusses des Berliner Abgeordnetenhauses) erstmals eine Parlamentarierin ein Grußwort zu den Anwesenden. Musial berichtete von der Arbeit des Vorstands des Landesverbands Berlin im VdA seit dem letzten Archivtag, u. a. der Initiierung des neuen Formats Archiv-Stammtisch, und lud zur Mitarbeit ein. Auch Jacob warb um das Engagement und die Mitgliedschaft im VdA, wies aber auch auf archivpolitische Forderungen wie die einer Berliner Archivberatungsstelle hin. Bangert bot die Unterstützung der Politik an und lud zum Austausch ein.
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Stasiunterlagen werden ins Bundesarchiv überführt
Das hat der Bundestag in seiner Sitzung am 26. September 2019 beschlossen. Er folgt damit dem gemeinsamen Konzept des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, und des Präsidenten des Bundesarchivs, Michael Hollmann. Die Unterlagen sollen am jetzigen Standort verbleiben und außerdem Bestände der zentralen DDR-Behörden, das Archiv der SED sowie der Massenorganisationen der DDR und die Bibliothek der Stiftung Partei- und Massenorganisationen der DDR aufnehmen. Außerdem soll es künftig nur noch eine Außenstelle pro Bundesland geben. Die Umsetzung dieser Pläne ist bis 2021 geplant.
Präsentation des Archivs der Versöhnungsgemeinde
Das Archiv der Evangelischen Versöhnungsgemeinde in der Bernauer Straße präsentiert am 04.09.2019, um 19.00 Uhr, erstmals besondere Objekte aus seinen Beständen, insbesondere Photo- und Filmaufnahmen. Die Veranstaltung unter dem Titel “Geteilte Gemeinde – Gemeinsame Erinnerung” findet im Besucherzentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer, Bernauer Straße 119, statt und ist Teil einer Vielzahl von Veranstaltung im Rahmen des 30. Jahrestags des Mauerfalls.
Die Versöhnungskirche stand jahrelang im Grenzstreifen und wurde 1985 gesprengt. Diese besondere Situation und ihre historische Entwicklung wird durch die Überlieferung im Archiv der Gemeinde dokumentiert. Auf der Veranstaltung sprechen Prof. Dr. Axel Klausmeier (Stiftung Berliner Mauer), Dr. Ulrich Mählert (Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur) und der Leiter des Evangelischen Landeskirchlichen Archivs Berlin, Dr. Wolfgang Krogel.
Ausstellung zu Heinrich von Kleist im GStA
Das Kleist-Museum Frankfurt (Oder) und das Geheime Staatsarchiv PK zeigen erstmals in einer gemeinsamen Ausstellung ihre korrespondierende Überlieferung des Schriftstellers Heinrich von Kleist. Unter dem Titel “O du meine Allertheuerste! – Höchstgebietender Herr Staatskanzler…” werden Briefe, Handschriften und andere Dokumente Kleists als Faksimile präsentiert. Die Ausstellung, die von Anette Handke und Anke Klare kuratiert wurde, ist bis zum 28.08.2020 in den Räumlichkeiten des GStA zu sehen.
Wasserschaden im Bürgeramt Neukölln: Akten geschädigt
Wie die Berliner Morgenpost berichtet, kam es im Bürgeramt Neukölln am 13.07.2019 zu einem Wasserrohrbruch. Über 10.000 Akten des Bezirksjugendamts und des Standesamts sollen dabei geschädigt worden sein, darunter Unterlagen “von 1956 und früher”.
Wie es weiter heißt, werden die “Archivakten” (gehören die nicht eigentlich ins Landesarchiv?) von einem Fachbetrieb getrocknet. Der genaue Umfang der Schäden sei aber noch nicht bekannt.