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Die Sprache der Stasi – Vortrag und Lesung am 28. Februar 2017

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Ein Meer an Abkürzungen, endlose Schachtelsätze, bürokratisch-militärische Wortungetüme: Die DDR-Staatssicherheit arbeitete in einer eigenen Sprache. Sie war Ausdruck des Feind- und Weltbildes der Stasi-Mitarbeiter.

Der Sprachwissenschaftler Dr. Steffen Pappert (Universität Duisburg-Essen) analysiert die besonderen Kennzeichen der Sprache in den Stasi-Akten und liefert so neue Einblicke in das System der DDR-Geheimpolizei. Er zeigt, welchen Einfluss Sprache auf die Gesellschaft haben kann und sieht Sprache als ein Spiegel der Funktionsweise des Ministeriums für Staatssicherheit.

Im Anschluss an den ca. 45-minütigen Impulsvortrag sind die Besucher in das Stasi-Unterlagen-Archiv eingeladen. In einem Magazinraum werden Mitarbeiter des Archivs Auszüge aus den Stasi-Akten vorlesen und können zur Struktur und Arbeitsweise des Ministeriums für Staatssicherheit befragt werden.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe “Quelle: Stasi-Unterlagen-Archiv”. Darin erläutern Archivare, Rechercheure und Forscher die Arbeit mit dem Archivgut der DDR-Geheimpolizei. Sie findet jeden letzten Dienstag im Monat statt.

Termin: Dienstag, 28. Februar 2017, 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen: www.BStU.de

Veranstaltungsort:
Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen
Ehemalige Stasi-Zentrale
“Haus 1”, Projektwerkstatt (Raum 418)
Ruschestraße 103
10365 Berlin

Catalogus Professorum der TU Berlin

CP_TUBAm Freitag, 20.01.2017 wurde der Catalogus Professorum der Technischen Universität Berlin auf dem Neujahrsempfang des Präsidenten der TU Berlin der Öffentlichkeit übergeben. Aufbau und Pflege dieser prosopographischen Datenbank sind Aufgaben des Universitätsarchivs der TU. Es handelt es sich um einen online zugänglichen Katalog aller Professorinnen, Professoren sowie Lehrbeauftragten der TU Berlin einschließlich ihrer Vorgängereinrichtungen. Bisher sind ca. 2500 Personen mit ihren biografischen Eckdaten sowie Angaben zu ihrer Lehrtätigkeit einschließlich ihrer universitären Ämter erfasst. Vollständig enthalten sind die Lehrenden der Bauakademie, der Gewerbeakademie, der Bergakademie sowie der Technischen Hochschule Berlin (Ende 18. Jh. bis 1945). Derzeit wird an der Eingabe der Daten zur TU Berlin für den Zeitraum von 1945 bis 1970 gearbeitet. Ebenfalls enthalten sind Listen zu den Dekanen der TH (1879-1945), zu den Dekanen und Prodekanen der TU (1946/47-aktuell), zu den Rektoren und später Präsidenten der TH bzw. der TU (1879-aktuell) sowie zu den in der NS-Zeit vertriebenen Angehörigen des Lehrkörpers der TH (1933-1945).

Planung und Einrichtung einer solchen Datenbank erfolgte bereits im Jahr 2001 unter der Leitung von Karl Schwarz. Die zugehörige Projektgruppe nahm ihre Tätigkeit 2002/03. Leider ruhte das Projekt zwischenzeitlich über viele Jahre bis es im Universitätsarchiv weitergeführt werden konnte.

Entwurf des Bundesarchivgesetzes heute in zweiter und dritter Lesung

Heute nachmittag gegen 16 Uhr wird der Deutsche Bundestag nach zweiter und dritter Lesung über den Gesetzentwurf zur Neuregelung des Bundesarchivrechts abstimmen.  Neben zahlreichen positiven Änderungen enthält der Entwurf auch Passagen, die von zahlreichen Experten wie Historikern, Wissenschaftlern und Archivaren, dem Netzwerk Recherche, den Journalistengewerkschaften DJV und DJU und der Opposition stark kritisiert werden. Erst in den letzten Tagen gab es wieder zahlreiche Äußerungen in den Medien wie der Süddeutschen Zeitung, der FAZ, bei Bild, im Deutschlandradio und im SWR. Neben der Tatsache, dass der Gesetzentwurf in mehreren Punkten hinter die geltenden Landesarchivgesetze zurückfällt, geht es dabei hauptsächlich um die geplante Ausnahmeregelung für Geheimdienste. Diese bräuchten dem Bundesarchiv danach  nur noch Akten zu übergeben, wenn ihrer Meinung nach „zwingende Gründe des nachrichtendienstlichen Quellen- und Methodenschutzes sowie der Schutz der Identität der bei ihnen beschäftigten Personen einer Abgabe nicht entgegenstehen.“

Trotz der starken Kritik auch aus den eigenen Reihen, wie von der Bundesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit Andrea Voßhoff (CDU), halten CDU/CSU und SPD an an den umstrittenen Passagen im Gesetz fest. Wer die Debatte live verfolgen will, hat dazu im Parlamentsfernsehen ab 15.55 Uhr die Möglichkeit.

Berliner Forscher legen Archiv zu syrischen Kulturstätten an

Gemeinsam mit syrischen Experten erstellen deutsche Wissenschaftler derzeit eine Datenbank, in der die kriegsbedingten Schäden in Aleppo systematisch erfasst werden. Das Projekt wird von der Gerda Henkel Stiftung gefördert und baut auf einer Archivdatenbank auf, die seit 2013 mit Hilfe des Auswärtigen Amts am Museum für Islamische Kunst und am Deutschen Archäologischen Institut entsteht. In diesem „Syrian Heritage Archive Project“ sind inzwischen über 150.000 Dokumente, Karten, Fotografien und Zeichnungen zu syrischen Kulturstätten digital erfasst, die auch bald online zugänglich sein sollen. Weitere Einzelheiten kann man einem Bericht des Tagesspiegel entnehmen.

Preis für Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsgeschichte ausgelobt

Das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv lobt nach 2015 zum zweiten Mal den Preis für Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsgeschichte aus.  Das Wirtschaftsarchiv möchte mit dieser Aktion die Erforschung der regionalen Wirtschaftsgeschichte Berlins und Brandenburgs anregen. Zur Teilnahme aufgerufen sind Studenten oder Absolventen von Universitäten und Fachhochschulen, die sich in wirtschafts-, unternehmens- oder gesellschaftsgeschichtlichen Studien mit dem Thema befassen.  Als Preis winken 500 Euro sowie die Veröffentlichung der prämierten Arbeit. Einsendeschluss ist der 30. April 2017. Die Ausschreibungsunterlagenen finden sich hier. Die Preis wird dann im November 2017 verliehen.
Hervorzuheben: Arbeiten, die Archivquellen auswerten, sind besonders willkommen.

Anhörung zur Neuregelung des Bundesarchivgesetzes

Wie bereits von Angela Ullmann berichtet, soll das Bundesarchivgesetz neu gefasst werden. Inzwischen gibt es massive Kritik (siehe z. B. hier und hier) an dem vorliegenden Entwurf. Auch der VdA hat seine Kritik in eine Stellungnahme gefasst und wird an der Anhörung im Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages am 19. Oktober 2016 teilnehmen. Die Anhörung kann im Parlamentsfernsehen des Bundestages live verfolgt werden. Beginn ist gegen 17.30 Uhr. Die Anhörung wird aber auch dauerhaft in der Mediathek des Bundestages abrufbar sein.

Open data – Berliner Kulturverwaltung stellt Daten online

Die Berliner Kulturverwaltung hat begonnen, ihre Datenbestände online zugänglich zu machen.  Es handelt sich dabei um Verwaltungsdaten zum Kulturhaushalt, statistische
Daten zu Eintrittspreisregelungen und Besucherzahlen, zur Förderung von Künstlerinnen und Künstlern sowie zum Religions- und Weltanschauungsunterricht.

Die Informationen stehen  als Open data zur Verfügung und können zur weiteren Verwendung heruntergeladen werden. Die Kulturverwaltung versteht dies als Beginn einer Transparenzoffensive und will weitere Daten folgen lassen, wie sie in ihrer Pressemitteilung schreibt.

 

Novellierung des Bundesarchivgesetzes

Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf zur “Neuregelung des Bundesarchivrechts” eingebracht. Der Gesetzentwurf sieht u. a. die Verkürzung der personenbezogenen Schutzfrist von 30 Jahren auf zehn Jahre nach dem Tod der betroffenen Person vor und enthält verbesserte Regelungen zur Übernahme elektronischer Unterlagen. Die erste Lesung findet am Donnerstag, den 22. September 2016 statt. Der Entwurf wird dann voraussichtlich federführend dem Ausschuss für Kultur und Medien zugewiesen.

Berlin 2016 – Wahl-Check

Am 18. September 2016 findet bekanntlich die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus statt. Auch, wenn es sich beim Berliner Archivwesen um einen kleinen und sehr speziellen Teil der Gesellschaft handelt, soll hier untersucht werden, welche Aussagen die Wahlprogramme der politischen Parteien zu diesem Thema machen. Bei insgesamt 17 Parteien, die zu dieser Wahl antreten, musste sich die Analyse auf einen Ausschnitt der Bewerber beschränken. Geprüft wurden daher die Wahlprogramme der bereits im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien, wobei v.a. die Bereiche Kultur, Wissenschaft, Bildung und Inneres im Fokus standen. Als Leser/Kommentator haben Sie die Möglichkeit, dieses Spektrum um weitere Wahlprogrammanalysen zu erweitern.  Berlin 2016 – Wahl-Check weiterlesen

Nun auch Historikerkommission für das Bundeslandwirtschaftsministerium

Nachdem das Auswärtige Amt, das Bundesfinanzministerium und andere Institutionen Historikerkommissionen zur Erforschung ihrer Rolle während der Zeit des Nationalsozialismus einsetzten, hat nun auch das Bundeslandwirtschaftsministerium eine solche Kommission berufen, die die Geschichte des 1949 gegründeten Ministeriums und seiner Vorgängereinrichtungen untersuchen soll. Einen Teilaspekt der Aufarbeitung werde dabei auch die parallele Entwicklung in der DDR bilden. Zum Vorsitzenden des Gremiums berief Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt den ehemaligen Direktor des Instituts für Zeitgeschichte in München, Prof. Dr. Horst Möller. Die Vorlage des Abschlussberichts ist für 2019 angekündigt.