Wie die Berliner Zeitung berichtet, gibt Außenminister Frank-Walter Steinmeier Unterlagen des Auswärtigen Amtes zur berüchtigten deutschen Siedlung “Colonia Dignidad” in Chile vor Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist frei. Die 1961 von dem Deutschen Paul Schäfer gegründete Sekte, in der es v.a. während der Pinochet-Diktatur zu Menschenrechtsverletzungen kam, sei “kein Ruhmesblatt in der Geschichte des Auswärtigen Amtes“, wird Steinmeier zitiert. Laut Tagesschau könnten nun”die gesamten Akten der noch wichtigen Jahre von 1986 bis 1996 für die Wissenschaftler und auch für die Medien zugänglich” gemacht werden.
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Filmarchiv im “silent green”
Seit kurzem ist das “Living archive”, die Filmsammlung des “Arsenal-Instituts für Film und Videokunst e.V.” im “silent green” zu finden, einem neuen Kulturquartier in den historischen Räumen des ehemaligen Krematoriums Wedding in der Gerichtstraße.
Über das Archiv berichten Anke Leweke auf Deutschlandradio Kultur und Thomas Abeltshauser in der Berliner Morgenpost und das Arsenal selbst.
Erkennungsmarken und Gräberkarteien
Die Frankfurter Neue Presse hat gerade einen sehr informativen Artikel über die Deutsche Dienststelle (WASt) für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht in Berlin-Reinickendorf veröffentlicht. Weitere Artikel brachten übrigens im vergangenen Jahr die FAZ und die Aachener Zeitung.
Neuer Magazinraum des Domarchivs eröffnet
Nach einer intensiven Vorbereitungsphase konnte am 17. März 2016 der neue Magazinraum des Domarchivs Berlin – Archiv der Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin – feierlich in Betrieb genommen werden. Der Einladung des Domkirchenkollegiums waren ca. 40 Gäste gefolgt. Nach Begrüßung und Festrede wurde der neue Magazinraum durch das Zerschneiden eines roten Bandes feierlich seiner Bestimmung übergeben.
Ken-Adam-Archiv online
Das Archiv des bekannten Production Designers Ken Adam ist erschlossen und zugänglich. Ken Adam arbeitete u. a. mit Stanley Kubrick bei den Filmen “Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb” und “Barry Lyndon” zusammen und schuf die Entwürfe zu mehreren Filmen der James-Bond-Reihe wie “Goldfinger” oder
“Moonraker”. Seit 2012 ist sein Archiv in der Deutschen Kinemathek, wo es in den letzten zwei Jahre erschlossen und digitalisiert wurde. Seit kurzem ist es auch online zugänglich. Das jedoch eher in Form einer themenorientierten Präsentation, welche den Entstehungsprozess von den ersten Skizzen bis zum fertigen Set nachvollziehbar macht, als der gewohnten Datenbank. Essays, Interviews, Bildgalerien und interaktive Tools ermöglichen einen vertiefenden Zugang. So lassen sich beispielsweise Parallelen zwischen dem Entwurf und der späteren Realisierung aufdecken. Mit diesem Projekt liefert die Deutsche Kinemathek einen interessanten Ansatz zur Präsentation von Künstlernachlässen und zum Zugang zu Archivmaterial, über den sich sicher trefflich diskutieren läßt.
Die Deutsche Kinemathek macht damit nach eigener Aussage zum ersten Mal einen ihrer Sammlungsbestände komplett online zugänglich. Bereits seit 2012 kann man auf dieser Seite in einem ähnlichen Projekt Ausschnitte aus dem Produktionsarchivs des Autors und Regisseurs Heinrich Breloer sehen.
BStU soll ins Bundesarchiv eingegliedert werden
Die 2014 vom Bundestag eingesetzte Expertenkommission zur Zukunft der BStU hat Eckpunkte ihres Berichts am Mittwoch im Bundestagsausschuss für Kultur und Medien in nicht öffentlicher Sitzung vorgestellt. Nach einem Bericht von DPA sind die wesentlichen Punkte:
- Eingliederung der BStU in das Bundesarchiv. Die Akten verbleiben aber an ihrem bisherigen Ort. Alle Mitarbeiter werden übernommen.
- Reduzierung der bisherigen 12 Außenstellen auf eine pro Bundesland.
- Gründung einer Stiftung “Diktatur und Widerstand. Forum für Demokratie und Menschenrechte”, in die auch die Gedenkstätte Hohenschönhausen eingegliedert werden soll.
- Schaffung eines “Bundesbeauftragten für die Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur und ihren Folgen”, der auch als Ombudsmann für SED-Opfer und als Berater in Sachen MfS fungieren soll.
Ihren Bericht wird die Kommission voraussichtlich im April an Bundestagspräsident Norbert Lammert übergeben. Anschließend sollen die Empfehlungen noch diskutiert werden, bevor der Bundestag darüber entscheidet.
Anschlag auf Schwules Museum
Es passiert nicht oft, dass Kultureinrichtungen Opfer eines Anschlags werden. Glücklicherweise wurde offenbar niemand verletzt, als am frühen Nachmittag des 7. März 2016 einige Metallkugeln das Schwule Museum in Berlin-Tiergarten trafen, die nach Polizeiangaben aus einem Luftdruckgewehr abgefeuert worden sein könnten. Wie die Berliner Zeitung berichtet, beschränkte sich der Sachschaden auf eine kaputte Fensterscheibe. Der ideelle Schaden dürfte weit größer sein. Den Mitarbeitern des Schwulen Museums, das auch über ein Archiv und eine Bibliothek verfügt, gilt unsere Unterstützung.
„…meinem Schwager Lilienfeld…“ – Provenienzbestimmung im Domarchiv Berlin
Aufgrund einer wechselvollen Bestandsgeschichte[1] befinden sich im Domarchiv Berlin –Archiv der Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin – auch Unterlagen bislang unbekannter Provenienz. Im Zuge der Erschließung war u.a. die Herkunft eines privaten Journals über Einnahmen und Ausgaben zu bestimmen, bei dem lediglich die Laufzeit 1841-1847 eindeutig ermittelbar war. Würde sich der Berliner Dom oder ein anderer Registraturbildner als Provenienz nachweisen lassen? „…meinem Schwager Lilienfeld…“ – Provenienzbestimmung im Domarchiv Berlin weiterlesen
Archivdatenbank der Akademie der Künste ist online
Seit kurzem sind die umfangreichen Bestände des Archivs der Akademie der Künste für jeden online recherchierbar. Unter der Adresse https://archiv.adk.de lassen sich detaillierte Informationen zu gut 1 Million Archivalien und 462.000 analogen wie digitalen Objekten abrufen. Zu den Beständen gehören derzeit 1.130 Vor- und Nachlässe von Künstlerinnen und Künstlern, die Archive von 45 Institutionen und Verbänden sowie 70 thematische Sammlungen.
Eine Besonderheit bieten die Akten der Preußischen Akademie der Künste. Trotz großer Kriegsverluste ist die Geschichte der drittältesten europäischen Akademie gut dokumentiert. Die über 2.000 Aktenbände sind vollständig digitalisiert und können online gelesen und heruntergeladen werden.
Im Archiv der Überwachung – Ein Tag im Archiv der BStU
Einen Einblick in den Tagesablauf im Archiv der BStU bietet die Berliner Morgenpost. Wie sieht eigentlich der Tag in anderen Archiven aus?