Bei der Mitgliederversammlung des Landesverbands Berlin im VdA am 20. November 2018 um 16.15 Uhr in der Akademie der Künste wird ein neuer Vorstand gewählt. Die zehn Kandiatinnen und Kandidaten stellen sich hier kurz vor.
Matthias Buchholz
Geboren 1971 in Magdeburg. 1991 bis 1996 Studium der Archivwissenschaft und Geschichte in Berlin. Bis 2000 Archivberatungsstelle Rheinland, seit 2000 Leiter des Archivs
der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Berlin.
Ich habe ein besonderes Interesse an der Verfolgung archivpolitischer Ziele, wie z. B. der Unterstützung von freien und unabhängigen Archiven. Wichtige Stichworte sind dabei für mich Überlieferungssicherung und dauerhafte Professionalisierung.
Philip Gorki
Geboren 1987 in Schwedt an der Oder. 2007 bis 2012 Studium der Archiv- und
Informationswissenschaften in Potsdam. 2013 bis 2014 Mitarbeit beim Aufbau des
Archivportal-D im Landesarchiv Baden-Württemberg. Seit Frühjahr 2014
Betreuung dokumentarischer Nachlässe von Künstlerinnen und Künstlern
in der Berlinischen Galerie.
Berlin ist für mich im Gegensatz zu anderen Bundesländern durch die starke Konzentration von Spezialarchiven gekennzeichnet, über viele Archivsparten und Disziplinen hinweg. Gerade als Archivar in einem Kulturarchiv möchte ich mich dafür einsetzen, dass dieses Potenzial durch stärkere Vernetzung auf Landesund Bundesebene abgeschöpft wird. Zudem müssen die Belange von Spezialarchiven in der Fachdiskussionzukünftig eine stärkere Rolle spielen, da diese einen entscheidenden Teil der sonst teilweise vernachlässigten Ergänzungsüberlieferung bewahren.
Rebecca Hernandez-Garcia
Geboren 1982 in Berlin. 2004 bis 2011 Studium der Geschichte und Philosophie
in Hannover, 2013 bis 2016 Studium der Archivwissenschaft in Potsdam.
Seit 2012 Mitarbeiterin im Archiv der DDR-Opposition.
Aus meiner Sicht ist ein wesentlicher Aufgabenbereich von Archiven, bildungspolitisch tätig zu sein. Insbesondere durch meine Tätigkeit im Archiv der DDR-Opposition wird mir täglich bewusst, wie wichtig der Schutz von demokratischen Grundwerten in und durch die Gesellschaft ist. Die reichhaltige Archivlandschaft Berlins muss noch stärker als wichtiger Teil der Kultur wahrgenommen werden, da Archive wesentlich zum Demokratiebewusstsein beitragen können. Vor allem deshalb möchte ich mich im VdA engagieren. Gerade unter Berücksichtigung der heutigen Ereignisse in unserem Land halte ich es für wichtig, insbesondere das Interesse der Jugend an Archiven zu wecken.
Torsten Musial
Geboren 1960 in Berlin, 1985 bis 1990 Studium der Archivwissenschaft und Geschichte in Berlin. Seit 1990 im Archiv der Akademie der Künste, seit 2000 dort Leiter des Archivs
Film- und Medienkunst.
Ich finde die Aufgaben des VdA sehr wichtig und engagiere mich daher sehr gern in diesem Verband, weil man nur so etwas bewegen kann. Ich möchte den fachlichen Austausch unter den Kolleginnen und Kollegen in Berlin befördern und dazu beitragen, die Faszination von Archiven und das Wissen darum noch mehr Menschen nahe zu bringen und sie für Archive und deren Schätze zu begeistern.
Ines Oberling
Geboren 1972. Studium der Archivwissenschaft und Geschichte. 2001 bis 2002 Volontariat am Westfälischen Archivamt, anschließend Wissenschaftliche Mitarbeiterin am historischen Seminar der Universität Greifswald. Seit 2004 beim BStU, zunächst als Archivarin in der Außenstelle Potsdam, seit 2008 als Sachgebietsleiterin in Berlin.
Ich setze mich für einen regionalen Interessenverband ein, der mitgestaltende Mitglieder und Interessenten vernetzt und auch nach außen wahrgenommen wird. Ich möchte dabei mitwirken, dass die Archivsparte als Teil der Berliner Kultur stärker ins Bewusstsein rückt.
Yves Alexander Pillep
Geboren 1973 in Karl-Marx-Stadt. Studium der Kunstgeschichte, Neueren und Neuesten Geschichte, Historischen Hilfswissenschaften und Archivwissenschaft in Leipzig,
Ausbildung zum Diplomarchivar am Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden. Seit 2008 Archivar der Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin (Domarchiv Berlin).
Als Ein-Personen-Archiv suche ich oft Unterstützung und Rat bei den Kolleginnen und Kollegen anderer Einrichtungen. Daher ist mir die Vernetzung und gegenseitige Unterstützung vor allem der kleinen Berliner Archive ein besonderes Anliegen. Diese und andere Vorhaben möchte ich im Landesvorstand weiterentwickeln
Karl Sand
Geboren 1965 in Haldern am Niederrhein. Studium der Allgemeinen Literaturwissenschaft,
Geschichte und Hispanistik in Berlin, Studium der Archivwissenschaft in Potdam. Seit 2009 Archivar am Deutschen Theater Berlin.
Vor dem Hintergrund der Besonderheit eines Theaterarchivs liegt die oft in jeder Hinsicht prekäre Situation vor allem kleiner
Archive und von Kulturarchiven im Fokus meines Interesses. Darüber hinaus ist die Auseinandersetzung mit spartenübergereifenden Problemen wie der Digitalisierung
(konkret von audiovisuellen Medien) und rechtlichen Fragen (Schwerpunkt Urheberrecht) für mich besonders wichtig. Da gerade bei einem One-Person- Archiv eine vertiefende Professionalisierung und weitergehende Vernetzung äußerst hilfreich und letztlich
unabdingbar sind, engagiere ich mich beim informellen Forum des Runden Tisches der Berliner Theaterarchive und beim Berliner Landesverband im VdA. Gern würde ich auch künftig diese Themen in die Vorstandarbeit des Landesverbands einbringen.
Kerstin Schmeing
Geboren 1974. Studium der Mittelalterlichen Geschichte und Bibliothekswissenschaft
in Berlin. 2010 bis 2013 Firmenarchivarin momox GmbH, 2014 bis 2016 freischaffende
Archivarin bei ver.di, seit 2018 Archivarin bei den Berliner Wasserbetrieben.
Ich wusste seit der 9. Klasse, dass ich als Archivarin arbeiten möchte, und bin glücklich, in meinem Traumberuf arbeiten zu können. Mit meiner Mitarbeit im Landesvorstand hoffe ich, einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Archivlandschaft im Bereich der Wirtschaftsarchive leisten zu können.
Irina Schwab
Geboren 1970. 1989 bis 1995 Studium der Geschichte, Historischen Hilfs- und Archivwissenschaft sowie Religionsgeschichte in Leipzig. 1995 bis 1999 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Leipzig. Von 2001 bis 2003 Archivreferendariat am Sächsischen Hauptstaatsarchiv in Dresden. Projekte unter anderem im Bundesarchiv Berlin. Seit 2006 Leitung des Universitätsarchivs der Technischen Universität Berlin.
Ich setze mich sehr für die Vernetzung der Berliner Archive ein. Besonders wichtig ist mir dabei die Unterstützung kleiner Archive.
Bianca Welzing-Bräutigam
Geboren 1970 in Kevelaer am Niederrhein. 1990 bis 1993 Studium der Geschichte,
Medienwissenschaften und Kunstgeschichte in Düsseldorf. 1993 bis 1995
Ausbildung zur Archivarin im Landesarchiv Berlin. Seit 1995 dort tätig, seit 2008 im
Bereich der Kulturellen Bildung.
Bereits in meiner Ausbildung konnte ich viele verschiedene Archive in Berlin kennenlernen, deren Kenntnis für meine Berufspraxis bis heute hilfreich ist. Ich finde die Vernetzung in Zeiten neuer technischer und inhaltlicher Anforderungen wichtig, um gemeinsam im Verbund Lösungen zu finden. Ich freue mich, wenn ich jüngeren Kolleginnen und Kollegen das Interesse an unserem Berufsstand und der Archivarbeit vermitteln kann. Daher
engagiere ich mich in der Ausbildung und möchte mich im VdA auch um Fragen der Ausbildung kümmern